Whisky finish
Immer beliebter werden Abfüllungen, die durch Lagerung in anderen Fässern zusätzlich veredelt werden. Dieses finishing findet meist in Fässern statt, in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum, Bordeaux, Madeira oder Rot/weißwein gelagert wurde.
Whisky wird per definition in Eichenfässern gelagert. Normalerweise in gebrauchten Eichenfässern. (Ausnahme: Burbon) Whisky hat die tolle Eigenschaft, dass er viele Aromen aus dem Eichenholz absorbieren kann. Je nachdem, was zuvor in den Eichenfässern lagerte, fällt der Geschmack entsprechend anders aus. So ist kein Whisky, wie der andere.
Mittlerweile wird oft ausführlich angegeben, in welcher Art von Fässern gelagert wurde (zum Beispiel Sherry- oder Portwood Finish) und ob dies eine Erst- oder Mehrfachbefüllung (Refill) eines Fasses ist. Die Bezeichnung Refill Sherry Cask bedeutet beispielsweise, dass es sich um ein ehemaliges Sherryfass handelt, das bereits einmal für die Reifung von Whisky verwendet wurde.
Sherry / Portwein
Whiskys werden gerne in ehemaligen Sherry oder Portwein Fässern (nach)gereift. 1994 begann der Trend der Nachreifung um den Whisky zusätzlich geschmacklich zu bereichern. Und der Trend hält weiter an. Single Malts erhalten in Portwein oder Sherry Fässern meist ein Finish, statt eine komplette Lagerung. Beispielsweise sorgt der Einsatz von Portweinfässern für einen sehr dunklen roten Farbton und vollmundige Fruchtnoten im Geschmack im Whisky.
Whiskys aus dem Sherryfass zeichnen sich durch süß-fruchtige und nussig-trockene Aromen aus. Die komplexen Aromen und die schöne dunkle Farbe machen diesen Fasstyp extrem populär.
Der Unterschied zwischen Whisky aus dem Sherryfass und Whisky aus dem Portweinfass liegt natürlich im Persönlichen Geschmack. Probieren Sie einfach mal bei Gelegenheit einen Sherry und einen Portwein und Sie werden unverkennbare Unterschiede schmecken.
Der Einfluss des Portweinfasses ist weniger Eichenlastig und noch fruchtbetonter als es beim Whisky aus dem Sherryfass größtenteils der Fall ist. Reine Portweinfass-abfüllungen sind eher selten und meistens nur als limitierte Single Cask Abfüllungen erhältlich. Auch International gubt es spannende Portwein finishes. Beispielsweise der Kavalan Solstice mit Port Cask Finish aus der taiwanesischen Brennerei Kavalan. Ein ausgewogener Tropfen, der mit exotischen Fruchtnuancen zu überzeigen weiß. Whiskys mit Portweinfinish oder solche, die Ihre komplette Reifezeit in Port Casks erlebt haben, gibt es aus Brennereien der ganzen Welt. Die Interpretationen können weit auseinander gehen. Das macht diesen Fasstyp nur umso spannender.
Rum, Bordeaux, Madeira oder Rot/weißwein
Um weitere bestimmte Geschmacksrichtungen zu erzielen, werden die Destillate oftmals auch in andere Faßtypen gefinisht. Seit jüngerer Zeit experimentiert man hier mit einer Vielzahl von Fasstypen: nicht nur den traditionellen Sherry oder Portweinfässern, sondern auch solche, in denen vorher Rum, Bordeaux, Madeira oder Rot/Weißwein oder auch stark rauchige Whiskys lagerten. Auch hier gilt wieder: Der Persönliche Geschmack entscheidet.