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Ein kleiner Überblick über Gin

Gin ist auf dem Erfolgsweg und erlebt seine Renaissance im Premium-Bereich. Das sieht man einerseits an den erstaunlich umfangreichen Gin-Sortimenten vor allem in vielen Grossstadtbars, andererseits an der stark wachsenden Nachfrage im Handel. So auch hier. ;-) War es früher schon beinahe selten, einigermaßen gute Gins wie Bombay Sapphire oder Tanquery an einem Ort zu bekommen, weiss man nun schon fast nicht mehr, zu welchen Marken man greifen soll, wenn man von einem Gin mehr erwartet als nur eine simple Spirituose mit etwas Wacholdergeschmack.

Was ist Gin? Gin ist ein farbloser Wacholderschnaps.

Wo wird Gin eingesetzt? Neben dem puren Genuss – der immer beliebter wird – ist Gin Bestandteil vieler Cocktails. Am bekanntesten ist der Martini und der Gin Tonic.

Was ist im Gin enthalten? Gin wird meist aus Getreide oder wie beim Rum mit Melasse gebrannt und mit Gewürzen (meist Wacholder und Koriander) aromatisiert. In der modernen Interpretation kommen noch viele weitere Botanicals zum Einsatz.

Wie hoch ist der Alkoholgehalt? Gin muss ein Mindestalkoholgehalt von 37,5 % vol. haben. Das ist in der EU und der Schweiz vorgeschrieben.

Wie lange gibt es Gin schon? Im 17. Jahrhundert wurde ein Wacholderschnaps des Arztes Francois de la Boe bekannt. Der sogenannte Genever gilt als der erste Gin.

Wodurch wurde Gin bekannt? Durch Wilhelm der III von Oranienburg-Nassau. Dieser bestieg 1689 den Thron von England. Sein Lieblingsgetränk (Genever) wurde gesetzlich geschützt und schon bald über das gesamte Königreich verbreitet.

Gin ist nicht gleich Gin

Zwar werden alle Gin-Arten auf Basis von hochprozentigem Neutralalkohol hergestellt, hier enden jedoch nicht selten schon die Gemeinsamkeiten. Denn neben Wachholder werden den einzelnen Gin-Arten auch noch verschiedene Kräuter zugesetzt. Ebenfalls auf die Abfüllung kommt es an. So kann zwischen vier verschiedenen, klassischen Gin-Typen unterschieden werden: Trockener Dry Gin, London Dry Gin, süßerer Old Tom Gin und süßerer sowie würzigerer Plymouth Gin. Dem Gin ähnlich, aber aufgrund der Herstellungsweise kein reines Destillat, sind auch der Genever und der Sloe Gin. In den letzten Jahren ist ebenfalls eine neue Gin-Art, der New Western Dry Gin, entstanden, der eine besonders starke Aromanote hat.

Hier die verschiedenen Gin Arten:

Bei der Herstellung des Dry Gins werden dem Neutralalkohol die Gewürze und Aromen nacheinander zugesetzt. Auch Farbstoffe und künstliche Aromen dürfen verwendet werden. Der Dry Gin ist ungesüßt, hat ein besonders starkes Wachholderaroma und schmeckt etwas bitter sowie leicht nach Zitrone. London Dry Gin Im Gegensatz zum klassischen Dry Gin werden die Gewürze bei der Herstellung des London Dry Gin alle zusammen dem Neutralalkohol zugefügt. Danach wird ein weiteres Mal destilliert. Farbstoffe dürfen übrigens nicht zugefügt werden. Pro Liter dürfen ebenfalls nur 0,5 Gramm Zucker zugegeben werden. Der London Dry Gin ist besonders würzig und schmeckt stark nach Wachholder. Old Tom Gin Der Old Tom Gin hat eine besonders lange zurückliegende Geschichte. Im 18. und 19. Jahrhundert war der eher süße Gin besonders beliebt. Seine Süße erreicht der Gin, indem der Zucker erst nach dem Destillationsvorgang zugegeben wird. Aktuell wird der lange vergessene Old Tom Gin immer häufiger konsumiert, da er sich durch die Süße besser als der Dry Gin zum Mixen von Cocktails eignet. Wo Plymouth draufsteht ist auch Plymouth drin. Nur Gin, der auch wirklich in der britischen Stadt Plymouth gebraut wurde, darf den Namen Plymouth Gin tragen. Er ist sehr aromatisch, fruchtig und hat ein volles Aroma. Er wird dreifach destilliert und es dürfen keine Bitterstoffe zugegeben werden. New Western Dry Gin Erst in den letzten Jahren hat sich der New Western Dry Gin vor allem als „Shot“ etabliert. Im Gegensatz zum klassischen Dry Gin schmeckt der New Western Dry Gin weniger nach Wachholder, sondern mehr nach anderen Aromen. So wirkt der Geschmack besonders harmonisch. Botanicals Ein Gin wird erst durch die richtigen Gewürze und Aromen zu einem richtigen Gin. Diese Gewürze werden in der Fachsprache als Botanicals bezeichnet. Unter anderem zählen dazu Beeren, Kräuter oder Wurzeln. Ob einem also ein bestimmter Gin besonders mundet, liegt vor allem an der Zusammenstellung der Botanicals. Denn jede Marke hat ihr ganz eigenes Rezept. Der Monkey 47, ein Gin aus dem Schwarzwald, trägt die Anzahl der verwendeten Botanicals sogar im Namen: 47, was für einen besonders hochwertigen Gin steht, da normalerweise nur 6 bis 10 Botanicals zugesetzt werden. Vor allem lokale Botanicals, wie Geißblatt, Tannensprossen, Brombeerblätter und Schlehen werden bei diesem Gin mazeriert. Neben lokalen Gewürzen und Aromen muss jeder Gin jedoch das Aroma von Wachholderbeeren enthalten. Daneben werden vor allem Koriander, Zitrone oder Orange dem Gin zugesetzt.

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Nochmal zu der Frage: Was ist eigentlich Gin?

"Achtung, kritischer Text" ;-)

„Gin ist eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, der entsprechende sensorische Eigenschaften aufweist, mit Wacholderbeeren gewonnen wird. Der Mindestalkoholgehalt von Gin beträgt 37,5 % vol. Bei der Herstellung von Gin dürfen nur natürliche und/oder naturidentische Aromastoffe gemäß Artikel 1Absatz 2 Buchstabe b Ziffern i und ii der Richtlinie 88/388/EWG und/oder Aromaextrakte gemäß Artikel 1Absatz 2 Buchstabe c der genannten Richtlinie verwendet werden, wobei der Wacholdergeschmack vorherrschend bleiben muss“

VERORDNUNG (EG) Nr. 110/2008 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 15. Januar 2008 zur Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen sowie zum Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG)

Mit anderen Worten: Man nehme einen großen Topf mit Neutralalkohol, kippt diverse natürliche- und / oder naturidentische Aromastoffe dazu, verlängert das „Mazerat“ nach Filterung der Feststoffe mit Wasser und fertig. Wichtig: Bei der Aromatisierung sollte so viel Wacholderbeere eingesetzt werden, dass die Spirituose „vorherrschend“ danach schmeckt und bitte nicht zu viel verschneiden, 37,5% Vol. sind Minimum. Praktisch bedeutet dies, man benötigt nicht mal Destillationstechnik um „Gin“ herzustellen! Was im Übrigen bereits dazu geführt hat, dass die meisten Gin Labels tatsächlich keine eigene Brennanlage besitzen…

Hat der Gin Hersteller eine Brennanlage eingesetzt ist davon auszugehen, dass er dies auch kennzeichnet. Denn nur nach Brennen des aromatisierten Sudes ist es erlaubt, das Produkt mit „Destillierter Gin“, „London Gin“, oder „Dry Gin“ zu betiteln. Sloe Gin ist ein Likör, Reserve Gin wurde mal in unbestimmter Zeit in einem Holzfass gelagert, Plymouth Gin muss in entsprechender Region im Südwesten Englands produziert worden sein und und und. Eine Vielzahl von Begrifflichkeiten sind in dieser Welt rechtlich verbindlich oder schlicht neuerfunden und erlauben dem Otto Normalverbraucher kaum die Chance auf Transparenz. Feuer Frei für das Marketing! Cooles Design & Wortwitze, im Zweifel reichlich Tonic und schon wird jeder Gin zum Genuss?

Könnte sein! Denn für uns ist Gin weniger als reines Produkt zu sehen, sondern viel mehr ein Gefühl! Life Style pur. Vielleicht sogar der sommerliche Gegenspieler zum winterdominierenden Whisky? Fruchtige oder herbe Noten, spritzige oder dezente Tonics, wie viel Kohlensäure und welches Glas? Eine schier unendliche Vielfalt und pure Leidenschaft, die dem von uns Sauerländern so geliebtem Whiskythema gar nicht so fern ist. So lassen sich mit Gin eben jene Momente schaffen, in denen es um das hier und jetzt geht. Abschalten vom Alltag. Mit den richtigen Leuten am richtigen Ort den vielleicht perfekten Augenblick verbringen. Nur eben etwas anders. Eher in einem Bild aus Sonne, Sand und Cocktails. Mehr Tanz und Bewegung als Mystik und Ledercouch. Paradox, denn so unterschiedlich das Bild erscheint, vereint es auf einer Meta Ebene einen Teil unserer grundlegenden Philosophie. So individuell wir Menschen alle sind, wird es nie das Eine für Alle geben. Nur das eigene Wohlbefinden sollte darüber entscheiden, ob man es mag oder nicht. Also versuchen wir gar nicht erst Geschmack zu diktieren, sondern fokussieren einzig die Qualität.

Und da ist es… In einer von Emotionen und Tonic getrieben Umgebung bleibt der eine Wehrmutstropfen. Was ist die Qualität von Gin? Wir blenden alles Subjektive aus und reduzieren (echten) Gin auf das Nötigste. Perfekte Zutaten und professionelle Verarbeitung! Doch führen gute Verkaufsmargen und der allgemeine Hype dazu, dass viele abgreifen, solange es noch was zu holen gibt. Auf reine Wirtschaftlichkeit getrimmte Marken verkaufen sich zu exorbitanten Preisen, mit prominenten Gesichtern und polarisierenden Namen. Sie nutzen aus, was der Single Malt Whisky Charakter z.B. nicht zulässt und vor dem Kunden bewusst verschleiert wird. Denn die wirkliche Qualität von Gin verwässert viel zu oft in Mixturen von Gurkenscheiben und Tonic Cocktails.

Also nicht verwunderlich, dass viele Gins nur so genossen werden können und der pure Schluck Entsetzen und Fragezeichen hervorruft. Ein Umstand, bei dem es noch lange dauern wird, bis der Ginießer die schwarzen Schafe in der Vielfalt erkennt und einige Marken wieder vom Markt verschwinden. Vermutlich genauso schnell wie Sie gekommen sind. Und so liegt es an jedem selbst zu entscheiden was für Ihn Gin ist. Ein Gefühl, ein Rauschmittel, ein Genussmittel oder einfach nur irgendein weiteres alkoholhaltiges Getränk? Wir hingegen sind uns einig. Egal was jemanden zum Gin bewegt, bei uns sich jeder auf ausgezeichnete Qualität verlassen.

Wissenswertes über Gin Auswahl & Sorten